Veröffentlichung: 13.09.11; Aktualisierung: 28.03.14
2010 wurden weltweit in 20 Ländern 148 Mio Hektar gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut (35x die Fläche der Schweiz). Neben den USA und Kanada waren dies vor allem die Entwicklungs- und Schwellenländer Brasilien, Argentinien, Indien und China. In Europa ging der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen im Jahr 2010 leicht zurück, einzig in Spanien wird eine nennenswerte Fläche von 76’575 Hektar (EU gesamt: 91’193 ha) Bt-Mais angebaut.
Der Einsatz von Gentechnik konzentriert sich derzeit vor allem auf vier Nutzpflanzen: Soja, Mais, Baumwolle und Raps. Erschreckend dabei ist: 71% der weltweit verfügbaren Sojapflanzen sind bereits gentechnisch verändert, bei der Baumwolle liegt der Anteil bei 64%.
Jahr 2010/11 |
Weltweite Fläche |
Fläche GVO |
% Anteil GVO |
Soja |
103 Millionen ha |
73,3 Millionen ha |
71% |
Baumwolle |
33 Millionen ha |
21 Millionen ha |
64% |
Mais |
160 Millionen ha |
46,8 Millionen ha |
29% |
Raps |
32 Millionen ha |
7 Millionen ha |
22% |
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Gentechnik ist ein lukratives Geschäft. Vor 30 Jahren gab es weltweit mehr als 7’000 eigenständige Saatgutfirmen. Keine davon hatte einen Marktanteil von mehr als einem Prozent. Heute kontrollieren zehn Konzerne zwei Drittel des weltweiten Saatgutmarktes. Die drei grössten – Monsanto (USA), Du Pont (USA) und Syngenta (CH) – sind gleichzeitig auch die drei grössten Agro-Chemiekonzerne.
Diese Marktdominanz wird letztlich zu steigenden Preisen bei Saatgut und zu grossen Abhängigkeiten führen. Genmanipulierte Organismen (GVO) sind ausnahmslos patentiert und dürfen nicht nachgezogen werden.
Jahr 2008 | Weltmarktanteil | Umsatz mit Saatgut |
1. Monsanto (USA) | 23% | 4’964 Milliarden USD |
2. Du Pont (USA) | 15% | 3’300 Milliarden USD |
3. Syngenta (CH) | 9% | 2’018 Milliarden USD |
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Auf Laborebene haben sich gentechnische Eingriffe in allen wichtigen Nahrungsquellen bereits vollzogen. In den USA findet bereits eine Durchdringung des Lebensmittelmarktes genmanipulierter Produkte statt. In der Schweiz und auch im restlichen Europa herrscht eine grosse Zurückhaltung, eine Mehrheit der Bevölkerung (60-80%) lehnt gentechnisch veränderte Lebensmittel ab.
Was genveränderte Organismen (GVO) auf lange Sicht genau bewirken, wenn sie in den Nahrungskreislauf gelangen, ist noch nicht hinlänglich untersucht. Umwelt- und Gesundheitsrisiken können somit keineswegs ausgeschlossen werden.
Bekannt dagegen ist schon heute, welche negativen Auswirkungen die GVO mit eingebauter Insekten-Resistenz im Ökosystem auslösen können, zahlreiche Studien haben das in den vergangnen zehn Jahren bestätigt.
Weiterführende Links:
- Umweltinstitut München: Gentechnik-Info: Risiken und Nebenwirkungen >>>
- Farmwars: Präsentation über GMOs >>>
- Erklärung von Bern: agropoly, Wenige Konzerne beherrschen die weltweite Lebensmittelproduktion >>>