Lausanne, 28. Mai 2015
Uniterre wehrt sich gegen die unethischen Geschäftspraktiken der Agromultis. Die internationale Kritik richtet sich hauptsächlich gegen die Produktion, den Vertrieb und Einsatz von Pflanzengiften, die die Menschen gesundheitlich gefährden, gegen gentechnisch verändertes Saatgut und die Patentierung von Pflanzen. In über 430 Städten gingen die Menschen gegen Agromultis und deren Geschäftspraktiken auf die Strasse. Weltweit fanden am 23. Mai Demonstrationen gegen Monsanto statt. Auch in der Schweiz gingen in Morges, Basel und Bern insgesamt mehrere Tausend Menschen gegen die Agrarmultis Syngenta und Monsanto auf die Strasse.
Gefahren: Im März stufte ein Bericht der Weltgesundheitsorganisation WHO Monsantos Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ ein. Auf einer Gefährdungsskala wird das Pflanzengift seither auf der zweithöchsten von 5 Stufen eingeteilt. In Urinproben konnte Glyphosat auch beim Menschen, laut Testergebnissen von Studien von „Moms of Amerika“ auch in der Muttermilch nachgewiesen werden, was aufzeigt, wie weit verbreitet dieses Gift inzwischen ist. Mitte Mai hat der Bundesrat seine Haltung bestätigt und sieht keinen Anlass für ein Glyphosatverbot. Anders die beiden orangen Riesen Coop und Migros, sie haben Produkte, die Glyphosat enthalten, vorsorglich aus ihren Regalen genommen. Dies sicher auch auf Grund des Drucks der Die Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz, Greenpeace und die fédération romande des consommateurs, welche mit einer Online-Petition vom Bund ein Verbot von Glyphosat fordern. Dieses Herbizid gehört nicht in unsere Nahrung, nicht in unser Grundwasser, nicht in die Gärten und nicht auf die Felder.
Wir fordern den Bund auf, vorsorglich zu handeln und Alternativen zum Glyphosat-Einsatz zu fördern.
Im Moment unterstützt der Bund über den pfluglosen Anbau indirekt Systeme, die auf den Einsatz von Glyphosat angewiesen sind. Wir erwarten, dass der Bund die Forschung beauftragt, Anbaumethoden zu untersuchen, die auf Glyphosat verzichten können und die Vorbereitung der Ackerflächen durch Umpflügen nicht benachteiligen.
Es ist die industrielle Landwirtschaft, die nach Gentech-Saatgut verlangt und so den Herbizid- und Pestizideinsatz bedingt und damit Menschen und Umwelt in akute Gefahr bringt. Uniterre fordert mit ihrer Initiative für Ernährungssouveränität eine ressourcenschonende gentechnikfreie Landwirtschaft und hat damit zukunftsfähige und umfassende Lösungen in die Diskussion eingebracht.
Pressekontakte:
Ulrike Minkner, Vizepräsidentin Uniterre, 032 941 29 34 (d, f)
Charles-Bernard Bolay, Präsident Uniterre, 079 409 14 42 (f)
Pierre-André Tombez, Initiativkomitee, 079 634 54 87 (f,d)