Veröffentlichung: 22.08.11; Aktualisierung: 28.03.14
Palmöl ist ein Pflanzenöl, welches aus dem Fruchtfleisch der Palmfrüchte gewonnen wird. Der Löwenanteil, nämlich 90 Prozent der Weltproduktion wird für Lebensmittel verwendet. Palmöl ist Zutat von Fertigprodukten wie Tiefkühlpizza, Backmischungen, Schokoladenfüllungen, Suppen, Saucen, usw.. Mengenmässig finden wir jedoch in der Margarine am meisten davon. Im Jahr 2008 wurden 43 Millionen Tonnen Palm- und Palmkernöl erzeugt, Tendenz steigend. Unilever ist mit 1,6 Millionen Tonnen respektive 3 Prozent vom Weltmarkt Hauptabnehmer von Palmöl. Nestlé verbraucht jährlich 320’000 Tonnen.
Wo Palmöl konkret drinsteckt, ist jedoch schwer zu sagen, da es nicht explizit auf der Verpackung stehen muss. Meist verbirgt sich Palmöl hinter der Formulierung: „Pflanzliches Fett“ oder „Pflanzliches Öl“ – aus Kostengründen. Experten des WWF schätzen, dass rund die Hälfte aller industriellen Lebensmittel im hiesigen Supermarkt Palmöl enthalten. Palmöl enthält viele gesättigte und relativ wenig ungesättigte Fettsäuren. Gesättigte Fettsäuren gelten als eher ungesund, bei kontinuierlichem Verzehr führt dies zu einer Veränderung der Blutfettwerte, damit verbunden ist das erhöhte Risiko eines Herzinfaktes und Schlaganfalles.
Trotzdem bleibt Palmöl gemäss migipedia.ch “das gängige Öl für verarbeitete Lebensmittel” und damit “ein wichtiger Rohstoff für die Lebensmittelindustrie”. Wo ist es überall enthalten? Gemäss dem gleichen Website kann die Migros “Leider … keine Liste sämtlicher Produkte mit Palmöl zukommen lassen, da wir eine solche nicht führen und diese zudem recht umfangreich wäre. Palmöl kann in Produkten wie Margarine, Saucen, Suppen, Speisefette, Frittierölen und –fetten, Fertiggerichten, Backwaren, Schokolade, Eiscrème, Kosmetika und Reinigungsmitteln enthalten sein.
Die Deklaration von Palmöl in einzelnen Produkten stellt ausserdem eine grosse Herausforderung dar, da zum Teil Derivate oder Fett- und Ölmischungen verwendet werden, die sowohl aus pflanzlichen, wie auch aus tierischen Fetten bestehen können, oder sogar synthetischen Ursprungs sein können. Diese Zusammensetzungen können je nach Verfügbarkeit und Zweck variieren, und somit müsste jedes Mal die Deklaration auf der Verpackung entsprechend angepasst werden. Aus diesem Grund deklarieren wir das Palmöl momentan nur auf Produkten, wo der Hauptanteil aus Palmöl besteht. Wenn bei pflanzlichen Fett- oder Ölzusammensetzungen das Palmöl separat deklariert würde, müssten wir konsequenterweise auch die übrigen Fettbestandteile separat aufführen.”
Ein Grund mehr, die saisonalen, natürlichen und regionalen landwirtschaftlichen Erzeugnisse vorzuziehen!
Mehr zu Palmölplantagen und ihren Konsequenzen fürs Klima und Kulturen im eco vom 23.5.11: