Veröffentlichung: 03.06.14; Aktualisierung: 03.06.14
Je bunter und farbenprächtiger ein Produkt, desto leckerer und appetitlicher wird es wahrgenommen….
Lebensmittelfarbstoffe oder kurz Farbstoffe sind Lebensmittelzusatzstoffe und werden dazu eingesetzt, um Lebensmittel eine bestimmte Farbe zu verleihen, oder Farbverluste, die bei der Verarbeitung entstehen, auszugleichen. Zu den Farbstoffen gehören natürliche Bestandteile von Lebensmitteln sowie natürliche Ausgangsstoffe, die normalerweise weder als Lebensmittel noch als charakteristische Lebensmittelzutaten verwendet werden.
E 102 (Tatrazin). Tatrazin ist ein synthetischer Farbstoff, der Lebensmittel zitronengelb färbt. Besonders häufig kommt Tatrazin in Back- und Süsswaren, Knabberprodukten, Puddingpulver, Desserts, Senf, Schmelzkäse, Käserinden und manchen Kunstdärmen vor. Tatrazin kann nachweislich allergische Reaktionen auslösen. Diese äussern sich in Asthmaanfällen, Nesselausschlag, Schnupfen, Ekzemen und anderen Hautauschlägen. Weiter steht Tatrazin in Verdacht Angstzustände, Migräne oder ADHS bei Kindern auszulösen (Southampton-Studie).
E 104 (Chinolingelb). Chinolingelb erzeugt unterschiedliche Gelb-Nuancen. Zusammen mit blau färbenden Stoffen wird es eingesetzt, um Lebensmittel grün zu färben. Chinolingelb kommt u.a. in folgenden Nahrungsmitteln vor: Sirup, Schmelzkäse, Fleisch- und Fischersatzprodukte aus pflanzlichem Eis, Speiseeis, Blätterteiggebäck, Würzsaucen, Konfitüren und Gelees, etc. vor. Der Farbstoff kann auch Aluminium enthalten, ohne dass es auf dem Etikett angegeben ist. E 104 ist in den USA wegen seiner möglicherweise gesundheitsschädligenden Wirkung verboten. Chinolingelb kann allergische Symptome auslösen.
E 110 (Gelborange S). E 110 gehört zur Gruppe der Azofarbstoffe und färbt Nahrungsmittel gelblich orange. Gelborange S wird u.a. für folgende Lebensmittel verwendet: Surimi und Lachsersatz, Senf, Knabberzeug, Schmelzkäse, Spirituosen, Frucht- und Obstweine und Sirup, Eis, Pudding und Desserts, Gebäck, Süsswaren und Marmelade, etc..
E 110 kann Allergien, Neurodermitis und Asthma auslösen. Im Tierversuch führte Gelborange S zu neurologischen Schäden und löste Nierentumore aus.
E 120 (Karmin). Auch “Rote Cochenille” genannt – ist eine Lebensmittelfarbe, die Speisen (Konfitüren, Süssigkeiten, Spirituosen, Wurst) rot färbt. Bei empfindlichen Personen kann der Farbstoff Karmin Auslöser für Allergien, Hautprobleme, Juckreiz, Asthma oder eine verstopfte Nase sein.
E 122 (Azorubin). Für Violett- und Brauntöne wird Azorubin mit anderen Farbstoffen gemischt. Azorubin wird wie Gelborange unter anderem zur Färbung folgender Speisen eingesetzt: Surimi und Lachsersatz, Senf, Knabberzeug, Schmelzkäse, Spirituosen, Frucht- und Obstweine und Sirup, Eis, Pudding und Desserts, Gebäck, Süsswaren und Marmelade, etc..
E 122 kann allergische Symptome auslösen. Bei hoher Dosierung wurden im Tierversuch Auswirkungen auf Lunge, Lymphsystem, Bauchspeicheldrüse und Blutbild festgestellt.
E 123 (Amaranth). Der dunkelrote Amaranth gehört ebenfalls zur Gruppe der Azofarbstoffe. Der Lebensmittelfarbstoff Amaranth hat nichts mit dem gleichnamigen „Inkakorn“ zu tun. E 123 ist für Liköre, Spirituosen und Kaviar zugelassen.
Im Tierversuch führte Amaranth zu Kalkablagerungen in den Nieren und in den USA ist der Stoff verboten, da er unter Krebsverdacht steht.
E 124 (Cochenillerot A). Der künstliche Azofarbstoff Cochenillerot A (E 124) wird mittlerweile häufiger durch echtes Cochenille (Karmin, E 120) ersetzt. Dieses wird aus getrockneten Scharlach-Schildläusen gewonnen. Natürliches Cochenille kann jedoch wie seine Kunstvariante bei entsprechend veranlagten Personen allergische oder pseudoallergische Reaktionen hervorrufen.
E 127 (Erythrosin). Der synthetisch hergestellte Farbstoff Erythrosin mit der E-Nummer E127 wird heute nur noch verwendet, um Cocktailkirschen, kandierte Kirschen oder Bigarreaux-Kirschen (Kaiserkirschen / Konservenfrüchte) rosa-rot zu färben. In Tierversuchen fand man heraus, dass der Erythrosin störend auf die Funktion der Nerven einwirkt und zu krankhaften Veränderungen der Schilddrüse führen kann. Zudem fand man heraus, dass E 127 zu Veränderungen im Erbgut führte. Als Ursache für ADHS bei Kindern steht ebenfalls Erythrosin in Verdacht. Neuerdings wird der Stoff auch mit Brustkrebs in Verbindung gebracht.
E 142 (Grün S). Der wasserlösliche grüne Farbstoff gehört zur Gruppe der Triphenylmethanfarbstoffe. Der Farbstoff wird aber nur wenig eingesetzt. Unter anderem in: Süsswaren, Eis und Desserts. E 142 steht in Verdacht Alzheimer auszulösen. Zudem fand man in Tierversuchen heraus, dass Grün S zu Veränderungen im Erbgut führte.
E 154 (Braun FK). Braun FK ist eine Mischung aus sechs verschiedenen Azo-Farbstoffen und wird, wie alle Azo-Farbstoffe, synthetisch hergestellt. Braun FK darf ausschließlich in geräucherten Heringen aus England (Kippers) eingesetzt werden. Mögliche Reaktionen sind Atemprobleme, beeinträchtiges Sehvermögen und Hautausschlag.
E 161g (Canthaxanthin). Canthaxanthin ist ein gelboranger bis roter Farbstoff, der zur Gruppe der Xantophylle gehört. Natürlichweise kommt Canthaxanthin in Krebsen, Lachs und Flamingofedern vor. Der Lebensmittelzusatzstoff E 161g wird jedoch synthetisch hergestellt. Zugelassen ist Canthaxanthin nur für die französische Wurstsorte Saucisses de Strasbourg. Canthaxanthin ist umstritten. Es gibt Hinweise darauf, dass E 161g zu Ablagerungen in der Netzhaut und zu Schäden an Leber geführt hat. E 161g wird in Futtermitteln für Geflügel und Fische eingesetzt.
E 180 (Rubinpigment BK). Hiebei handelt es sich um einen roten Azofarbstoff. Dieser darf nur für Käserinden verwendet werden, die auch mitgegessen werden können. E 180 kann Allergien auslösen und ist in manchen Ländern verboten. Langzeitstudien ergaben bei Ratten und Mäusen erhöhte Sterblichkeit und weitere Nebenwirkungen.
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